Die 800 km haben wir bewusst in zwei Etappen geplant und einen „stop-over“ in Kamloops eingelegt.
Nicht nur der Mt. Robson, sondern auch die Minions und das „Cosmic Girl from another galaxy“ im Riverside Park in Kamloops haben uns positiv überrascht. ...
Schon nach wenigen Kilometern nach der Abfahrt (10 Uhr) in Jasper haben wir ab der Provinz British Columbia eine Stunde dazu gewonnen; von Mountain Time (-7h) auf Pacific Time (-8h). Plus Sommerzeit in Deutschland, also -9h. In der Zeit bleiben wir auch erst mal bis Arizona, später in Nevada wieder 1h zurück – per Fluxkompensator. ;-)
Vorbei an Bergen, Seen und dem neben uns endlos langem Güterzug, kamen wir nach ca. 85 km am Mt. Robson, dem höchsten Berg der kanadischen Rocky Mountains, vorbei. Nach einer kleinen Pause am dortigen Visitor-Center und einigen Fotos ging's über den Yellowhead Highway 16 weiter Richtung Clearwater.
Die Bergwelt flacht etwas ab und schon erkennen wir wieder Ähnlichkeiten zum Alpen(vor)land. Später meint man sogar man führe durch den Schwarzwald. Im Gegensatz zu den Rockies zuvor ist es hier weniger spannend.
Nach ca. 300 km ein kurzer Stop in Clearwater, dem Eingang zum Wells Gray Provincial Park. Von hier aus kann man z. B. zu den Helmcken Falls (140 m hoher Wasserfall) fahren – das ist aber 50 km von der Hauptstraße entfernt. Wir kaufen ein Eis am Visitor Center, da es mittlerweile gut 26° Grad sind und fahren weiter.
Unterwegs erschreckende Spuren eines riesen Waldbrandes von 2003. Kurz vor Kamloops sieht die Landschaft plötzlich karger aus, etwas wie das Hinterland in Andalusien. Ähnlich warm ist es auch, knapp 30° Grad. Wir staunen über die Größe des (Übernachtungs-)Ortes Kamloops, wobei „groß“ relativ ist, aber immer hin seit Calgary die größte Ansammlung von „zivilisiertem Leben“. Das konnte man unterwegs, vor allem auf dem Yellowhead Highway, nicht immer behaupten. Krass, wie abgeschieden einige Leute hier leben. „No fuel next 80 km“ ist keine Seltenheit. Geschweige denn ein Super- oder Baumarkt. Schulen? Andere Welt. Keine Großstadt (also mindestens 100.000 Einwohner) auf einer Strecke von Kiel nach München.
Am frühen Abend suchen wir unsere Unterkunft auf – für uns das erste Motel überhaupt. Das Acadian Inn ist etwas in die Jahre gekommen, aber dafür sehr günstig (mit 50 €/Nacht die günstige Unterkunft auf der gesamten Reise) und vor allem ordentlich. Der Inder am Empfang ist nett und erzählt uns, dass es am Abend Livemusik im nahen Riverside Park gibt. Top! Kurz geduscht und los.
Kamloops – was für eine Überraschung: mit der Erwartung hier nur zu übernachten, fanden wir einen netten Ort mit Strand am Thompson River und den schönen Park mit tanzenden Menschen jeden Alters vor der Bühne. Es spielte Jamiroquai, The Roots und sogar Amy Winehouse - allerdings als Coverband, diese aber sehr gut! Wir genießen mit all den anderen einen schönen Spätsommer-Abend bis zur Dunkelheit – um 20:30 Uhr. ;-)
Morgen früh geht’s dann ca. 360 km über den Trans-Canada Highway weiter nach Vancouver. Dort geben wir unser Auto am Airport ab und fahren via Metro in die City bzw. zu unserer airbnb-Unterkunft im ehemaligen Olympischen Dorf. Bald mehr aus der Stadt zwischen Meer und Bergen.
Falls es auf dieser Route wieder eine Überraschung gibt, folgt hier ein Update.
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