Joshua Tree Nationalpark (Kalifornien)

Unglaubliches Sonnenuntergangs-Farbspektakel und ein kleiner Schreck auf dem Weg zum Ryan Mountain.

 

Der Joshua Tree NP ist sehr beeindruckend und absolut eine Reise wert!

Der Joshua-Tree-Nationalpark ist eine Wüstenlandschaft im Südosten Kaliforniens, die den Übergang zwischen der Mojave-Wüste und der Colorado-Wüste bildet. Der Park verfügt über drei Eingänge, den Haupteingang in der Nähe unseres Motels in Twentynine Palms, den Westeingang in Joshua Tree Village, und den Südeingang in Cottonwood Springs.

 

Wie schon im Artikel zuvor erwähnt, fahren wir noch am ersten Abend in den Park. Erst mal ein paar Fotos vom Eingangsschild an der Zufahrt des Nationalparks. Dann folgen bald auch schon die ersten Yucca-Palmen. Und es werden immer mehr. Dazu wahnsinnige Felsformationen. Es liegen riesen „Brocken“ von kahlen Steinen rum – wo kommen die eigentlich alle her? Ein Traum für Felskletterer und vor allem eins der besten Bouldergebiete in den USA. Auch jeder Fotograf wird ihr seinen Spaß haben.

 

Auf der gut 2-stündigen Durchfahrt gibt es viele Vistapoints wo man halten und teils (kurze) Trails laufen kann. Insgesamt ist die Zahl der Besucher sehr gering. Wir kommen am Skull Rock vorbei und erkennen tatsächlich die Totenkopf-Form. Ab den Jumbo Rocks senkt sich die Sonne bereits schnell, was die Felsen in ein schönes, leuchtendes, gold-orangenes Licht taucht. Hier ist auch die erste Campingmöglichkeit zwischen Felsblöcken mit jeweils eigenen Feuer-/und Grillstellen pro Stellplatz. Hier sehen wir auch seit langem mal wieder einige Wohnmobile, die ihr Lager aufbauen. Sehr idyllisch aber auch ein bisschen abenteuerlich mit den ganzen Tieren die hier Nachts herumschleichen und kriechen, denken wir. Bewohner dieser Wüste sind z.B. Kojoten, Schlangen, Schildkröten, Echsen und Taranteln.

 

Etwas weiter, Richtung Hidden Valley verschwindet die Sonne dann und hinterlässt ein unglaubliches Farbspiel, mit verrücktem Farbverlauf am Himmel. Fotos, die wir zuvor mit diesen Motiven gesehen haben, sahen aus wie mit Photoshop bearbeitet aber es sieht hier wirklich so aus! #nofilter. Überwältigt von dem Naturspektakel fahren wir durch den Park weiter bis zum Westeingang wo man im Ort Joshua Tree landet. Von hier aus sind es noch ca. 15 mi bis 29Palms. Damit endet unsere erste Rundfahrt durch den Park und der Tag.

 

Ausgehungert suchen wir uns noch was zu Essen und landen bei „Jack in the Box“ – Empfehlung: lasst es...

Noch eine Wäsche durch die Maschinen jagen und dann nach einem langen Tag (eben noch am Strand...) endlich schlafen.

Am nächsten Morgen kaufen wir erst mal im nahen Supermarkt für Frühstück, den Tag und ein wunderbares Mikrowellenessen für Abends ein. Heute wollen wir auf den Ryan Mountain und fragen uns, von wo aus wir den besten Sonnenuntergang im Park sehen können. Im Oasis Visitor Center empfiehlt man uns das Hidden Valley mit seinen vielen Felsen. Keys View soll auch sehr schön sein, von hier aus hat man wohl einen tollen Blick auf das Tal bis nach Palm Springs. Ebenfalls ein guter Tipp ist der Besuch des Cholla Cactus Garden – der auf dem Weg Richtung Südeingang (Cottonwood Spring) liegt. Hier stehen endlos viele Kakteen in witzigen 60er Farben, von tiefbraun ganz unten über gold-orange bis hin zu gelblichen „Blüten“ an den oberen Armen. Sieht von Ferne aus als währen die Puschel oben recht weicht, bei näherer Betrachtung jedoch, sind es dann doch die typisch spitzen Kakteen-Stacheln, die man eher meiden sollte. Von hier aus hat man einen weiten Blick in die Colorado-Wüste. Lohnt sich also mal, diesen 30-minütigen Abstecher zu machen.

 

Zurück wieder auf der Hauptroute, fahren wir noch am Split Rock vorbei, dann aber zum Tagesziel dem Ryan Mtn. Von hier aus geht ein Trail los (5 km hin und rück) auf den 1.664 m hohen Berg. Eigentlich eine moderate Wanderung. Bei den klimatischen Bedingungen hier in der Halbwüste jedoch nicht zu unterschätzen (um die 30 °C, 25 % Luftfeuchtigkeit). Man merkt generell hier, wie einem förmlich Wasser entzogen wird. Wie muss das erst im Sommer sein, wenn es 40 °C und mehr hat?? Unbedingt also viel Wasser mitnehmen. Empfohlen wird eine Gallone p.P.

 

Wir sind gut gerüstet und machen uns langsam auf den Weg. Im oberen Drittel zucken wir kurz zusammen, als eine 1m-lange Klapperschlange unseren Weg kreuzt (giftig!). In aller Seelenruhe schlängelt sie sich über den Weg weiter und nimmt keine Notiz von uns. Uff! ;-) Oben angekommen, haben wir einen tollen 360° Grad Rundumblick über die beiden Wüsten mit ihren Bergen und überwiegend stacheligen Pflanzen. Die Sonne burnt und wir befürchten trotz mehrmaligen Eincremes einen kräftigen Sonnenbrand und machen uns rasch wieder auf den Rückweg. Am Auto angekommen, fahren wir noch für den Sonnenuntergang ins Hidden Valley, suchen uns dort auf einem Felsen ein ruhiges Plätzchen (hier ist übrigens überall totale Stille!) und warten bis die Sonne hinter den Bergen verschwindet. Das ging ziemlich schnell. Gegen 19:00 ist sie auch schon weg. Auf dem Rückweg sehen wir wieder den verrückten, einmaligen Farbverlauf am Himmel, halten noch für die letzten paar Fotos und fahren geschafft aber glücklich ins Motel zurück, übrigens ohne Sonnenbrand :-)

 

Aus unserer Sicht wäre es viel zu schade, nur einmal auf der Durchreise den Park zu durchzufahren, weshalb wir empfehlen würden, einen ganzen Tag hierfür einzuplanen (also 2x übernachten).

 

Morgen geht es auf die bisher längste Etappe nach Valle (Arizona) zum Grand Canyon (South Rim).

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Kommentare: 4
  • #1

    Sarah und Flo (Freitag, 16 September 2016 10:42)

    Hey ihr beiden

    Toll immer wieder von eurer Reise zu lesen und zu sehen. Schöne Bilder! Dieser Beitrag weckt natürlich Erinnerungen an unsere Reise ;)
    Wir wünschen euch weiterhin eine unvergessliche Zeit. Sarah und Flo.

    PS: Habe gelesen, dass ihr Internetprobleme habt. Ein Tipp: Die berühmte Kaffeekette mit S hat meist sehr gutes Netz.

  • #2

    Kai & Doro (Samstag, 17 September 2016 21:10)

    Wir haben auch das ein oder andere mal an euch im JT NP gedacht. Ihr habt uns eh sehr inspiriert mit eurem Blog, vor allem von der US-Südwest Tour. Danke und viele Grüße vom Grand Canyon!

    PS: Der nächste Star**** ist 250 km entfernt, aber da fahre wir jetzt hin, nach Page!

  • #3

    Andi aka. AD aka. Andrea (Montag, 19 September 2016 09:49)

    ...was soll man dazu mehr sagen als "Wow". Ich muss da hin. Punkt.

  • #4

    Kai aka. Adventure Kai (Montag, 19 September 2016 21:32)

    JA, du musst. Jeder sollte DAS gesehen haben!