Es ist spät geworden gestern Abend (Fotos, Blog und noch Sternenhimmel gucken). Nach 5 Stunden Schlaf fahren wir die längste Etappe unserer gesamten Reise - 550 km nach Valle (Arizona). Kurz vorm Grand Canyon.
Wer Roadtrips und abgelegene Straßen mag, findet hier einige Bilder dazu.
Schon kurz nach der Ortsausfahrt von 29 Palms fuhren wir ins Niemandsland - könnte man meinen. Aber tatsächlich sehen wir immer wieder einzelne "Häuser" (bessere Mobile-Homes) und die typischen Briefkästen am Straßenrand. Wie kann man hier leben, fragen wir uns. So abgeschieden, in der Hitze?
"Next Service 100 miles".
Wir fahren auf einer schnurgeraden Straße durch das Herz der Mojave-Wüste. Rundum nichts! Dann ein Hinweisschild: Achtung gleicht kommt eine Kurve.
Etwas später sehen wir zwei Radfahrer. Heftig! Der eine hat ein Schild am Anhänger auf dem was von Afghanistan-Rückkehrer steht und dass er bis nach Nebraska will. Na dann mal gute Fahrt (und Beine). Krasse Typen. In der Hitze, immer nur geradeaus. Aber wer weiß was die erlebt und zu bewältigen haben.
Wir kommen an eine Kreuzung. Wow, eine weitere Straße! Boah, welch gottverlassene Gegend. Aber, hier fahren wir jetzt ein Stück Route 66 (und zwar die alte Straße). Die ist auch wirklich alt und teils ziemlich löcherig. Mit 65 mph geht's weiter. Geradeaus. Nach über 1 Stunde fahren wir endlich auf den Freeway und damit erstmalig seit einem Monat über 75 mph! Fühlt sich das schnell an! :-) Die Landschaft wird langsam wieder lebendiger und grüner. Das tut gut, davor war's doch teils echt beklemmend.
Nach einem kurzen Stopp in Needles halten wir etliche Kilometer weiter für einen Supermarktbesuch in Kingman. Das sind die beiden größten Orte auf dem langen Freeway #40 zu unserem Ziel. Kurz danach fahren wir in Seligman raus, hier wird der Route 66 Kult künstlich aufrecht erhalten. In die Jahre gekommene Souvenierläden und bunte Wildwest Fassaden. Endspurt. Bisher war die Fahrt sehr entspannt, da wenig Verkehr.
Wir kommen endlich in Valle an. Hier gibt es 2 Motels und einen Camping-/RVplatz. 2 Tankstellen, ein Minimarkt mit großem Souvenirshop und ein Restaurant, was alles unserem Motel (Grand Canyon Inn) gehört. Die Zimmer sind sehr groß. Es ist das bisher teuerste Motel mit 160 Euro/Nacht! Uff! Soviel haben wir auch sonst noch nie für eine Unterkunft bezahlt. Aber die Nähe zum Grand Canyon, die raren Übernachtungsmöglichkeiten und die hohe Nachfrage bestimmen den Preis. Man hätte auch im etwas günstigeren Williams übernachten können, ca. 50 km vor Valle. Wir hatten uns für Valle entschieden, dass die Anreise zum Grand Canyon etwas näher ist. In Tusayan/Grand Canyon Village kostet die Nacht doppelt bis 5-fach so viel zu unserem Preis, klar bei diesem reinen Welt-Hotspot.
Wir genießen den Sonnenuntergang nach einem langen Fahrtag und essen noch einen Instant-Nudeltopf mit in der Kaffeemaschine angewärmten Wasser – mmmmhhh lecker. Morgen gehts zum gut 50 km entfernten GRAND CANYON!
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