Von Valle nach Page (Arizona)

250 km. Einfach nur fahren – haben wir gedacht und diese traumhafte Route vorher gar nicht so auf dem Radar gehabt.

 

Für uns sogar eindrucksvoller als der Highway No. 1. Weil die Landschaft einfach mal ganz anders ist, als man es irgendwo schon mal gesehen hat.

 

Indianer, Asiaten, Erdrisse und eine angemalte Wüsten-Landschaften ...

Von Valle ging's zunächst wieder Richtung Grand Canyon, allerdings dann östlich über den East Rim Drive. Man fährt ca. 40 km immer direkt entlang der Canyon-Kante – total verrückt. Also quasi Natur, Fernsicht und Fotos direkt aus dem Auto raus, ohne viel Bewegung – das mag vor allem der Ami. (Haben wir auch dieses Vorurteil abgedeckt.) ;-)

 

Unterwegs gibt's einige Haltebuchten/Parkplätze mit tollen Vistapoints wie den Grandview Point in 2.257 Metern Höhe. Zum Ende hin ist noch der Desert View Point mit Touristeninformation und Souvenirläden. Außerdem ein kleiner Aussichtsturm (Watchtower) direkt an der Schlucht. Wir haben noch einmal einen ausgezeichneten Ausblick. Im Osten die Painted Desert. Dann erhebt sich das Gelände um 400 Meter zum Kaibab Plateau. Weiter westlich erstreckt sich schließlich die gewaltige Furchenlandschaft des Grand Canyon. Von hier aus sieht man den Colorado River sehr gut, was eher selten der Fall ist.

Im Anschluss kommt man automatisch über den Desert Drive (64) Richtung Cameron. Eine T-Kreuzung von der es nördlich den Highway 89 nach Page geht. Die Hauptstraße in Cameron ist total neu, dazu selten gesehene Straßenlaternen, ein paar Geschäfte und Tankstellen. Und ein Burger King. Hier, im Nirgendwo. Alles sieht so aus, als wäre es gerade neu fertiggestellt – es überrascht uns.

 

Wir fahren weiter durch das Reservat der Navajos, das zweitgrößte indianische Volk in den USA. Teils bergiges, unbeschreiblich schönes Land. Das Farbspiel zw. Steppe, Gräsen, Pflanzen und den Felsen ist echt der Hammer! Wir blicken immer wieder von der Straße auf "Erdrisse" (Canyons) herab. Total krass! An einer Stelle halten wir und laufen ein Stück vor zum Canyon mit dem kleinen Colorado-River. Eine Schil warnt vor Wildlife wie Scorpionen und Schlangen. Das ist hier aber überall normal. An unserem Stop (und unterwegs) gibt's einen kleinen Verkaufsstand mit Handmade-Schmuck und -Traumfängern der Navajos.

Immer wieder sind unterwegs Ansammlungen von kleinen Häusern bzw. Hütten der Navajos. Davor parken oft große SUVs und Pick-ups. So leben also die Indianer heutzutage ;-) aber immer noch in mitten von wenig bis nichts.

 

Die letzten Kilometer vor Page fährt man über einen bzw. zwischen einem gespaltenen Berg durch (s. Titelbild). Fast allein (wie die gesamte Tagesetappe) stehen wir noch am Straßenrand und blicken auf die langsam untergehende Sonne zurück. Es sieht diesig und wolkig aus, aber in der Ferne am Grand Canyon sieht man heftige Rauschwaden eines Feuers. Das Feuer bestätigt uns auch ein Navajo der seinen Verkaufsstand für heute zusammen packt. Später bemerken wir, wie krass es den Himmel beeinflusst und sogar die Sonne verdeckt.

Wir kommen nach einer entspannten und total schönen Fahrt in Page an. Waren unterwegs noch wenig Leute, sind hier plötzlich alle – wo kommen die alle her, vor allem die vielen Asiaten (ungezogene Chinesen, nett ausgedrückt!)? Wir checken im modernen Motel 6 ein, was uns überraschenderweise (weil eher Low-Budget-Kette) sehr gut gefällt. Muss es auch für den Preis von 135 Euro/Nacht! Es gab nur noch dieses 2x-Queensize-Zimmer (zu viert wäre der Preis schon wieder ok, aber eng) damals bei der Buchung im März/April. Der Ort ist total ausgebucht! Vorgebuchen ist hier wieder mal unerlässlich!

 

Page ist relativ groß, sehr ordentlich, es sieht alles aus wie neu, hat sehr viele Motels, Restaurants, Tankstellen und Supermärkte. Krass alles hier her zu karren! Daher auch sicher die hohen Preise, ähnlich wie auf Skihütten. Dazu ist der Ort sehr beliebt bei Amis die am nahen Lake Powell urlauben. Kurz noch in den großen Walmart, ein wirklich schmackhaftes Mikrowellen-Essen und einen Salat besorgen. Wir sind es leid für schlechtes Essen in Restaurants viel Geld auszugeben.

Zufahrt vom Hwy 89 auf Page. In der Ferne der riesige Stausee Lake Powell.

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