Von L.A. nach Twentynine Palms (Kalifornien)

Ein Abschied aus L.A. mit schönen Stränden, ein künstlicher Ort mitten in der Wüste, 29 Palmen und auf den Spuren von U2.

Um 8:00 klingelte der Wecker. Heute verlassen wir unsere Unterkunft in L.A. (Venice) und brechen nach einer herzlichen Verabschiedung von unseren Gastgebern in Richtung Twentynine Palms auf (ca. 300 km).

 

Bevor es jedoch auf den Freeway geht, wollen wir nochmal zum Meer. Daher fahren wir über den Hwy No. 1 bzw. Pacific Coast Highway ins südlich gelegene Manhattan Beach und danach noch nach Hermosa Beach. Beides sehr schöne Orte im Los Angeles County (welches fast 10 Mio. Einwohner mit 88 selbstverwalteten Städten und viele gemeindefreie Gebiete umfasst) mit genialen Murals (Streetart) und traumhaften Häuschen. Klar, dass es hier auch Stars wie Kevin James (King of Queens), Johnny Depp und Co. gefällt. Wir wollen gar nicht weiter und am liebsten noch ein bisschen länger bleiben. L.A. bzw. die Locations die wir besucht haben, haben uns sehr gut gefallen, was wir so auf Grund von einigen negativen Erzählungen nicht erwartet hätten. Gern kommen wir wieder, dann länger! Zum Abschied spielte noch eine witzige 2-Mann-Band am Strand "Californication" von den Red Hot Chili Peppers. Zufälle gibt’s.

 

Longbeach hatten wir überlegt, lassen wir aber links liegen. Es ist ein Hafen in dem die Queen Mary liegt, die uns aber heute nicht interessiert. Auf dem Freeway ist viel Verkehr aber es läuft erstaunlich gut auf den 12 Spuren! Jeweils eine davon ist die „Fast Lane“ und steht PKWs mit 2 oder mehr Personen zur Verfügung. Tolles System. Dass wir L.A. hinter uns gelassen haben, erkennen wir eigentlich nur anhand des Navis. Das County zieht sich im Grunde bis Riverside komplett durch.

Kaum aus dem Großraum L.A. raus, die Walmarts und Co. noch im Rückspiegel, liegt vor uns von jetzt auf gleich die bergige, karge Wüstenlandschaft. Es wird auch schon merklich wärmer. 75 Grad (Fahrenheit) fühlen sich gerade deutlich heißer an. Waren wir bisher gar nicht gewohnt. Aber klar, wir nähern uns der Mojave-Wüste.

 

Vor dem Abzweig zu unserem heutigen Ziel machen wir noch einen Abstecher nach Palm Springs – ein künstlich erschaffener Ort mitten in der Wüste. Total komisch, fast beklemmend diese „Insel“ für wohlhabende Los Angelitos und US-Bürgern aus kälteren Regionen, die hier gern im Herbst/Winter urlauben, da es angenehm warm und auch nur dann von den Temperaturen erträglich ist. Uns gefällt's nicht. Vom Wasserverbrauch für die Rasen(!)flächen und die vielen Bäume/Pflanzen mal abgesehen. Wie gesagt, außerhalb des Orts ist total karge, tote Gegend. Auf dem Weg zurück zum Highway fegt ein kleiner Sandsturm heftig über die Fahrbahn. Scheint hier öfter windig zu sein, beim Anblick der 1001 Windräder.

 

Weiter über Yucca Valley in den Ort Joshua Tree, wo wir am Visitor Center halten und uns erst mal einen Annual Pass u. a. für den Joshua Tree Nationalpark kaufen. Dieser Jahrespass lohnt sich schon ab 3-4 Parks (die wir auf unserem Trip mind. noch sehen werden), gilt ein Jahr lang und kostet 80 $/Auto. Ca. 30 Min. weiter liegt 29 Palms, wo wir ein schätzungsweise aus den 70igern stammendes Motel (El Rancho Dolores) beziehen. Es ist z. T. renoviert, dennoch erkennt man hier und da das Alter. An der Straße wirbt auch noch ein Schild mit „TV & Telephone (!),“, wow. ;-) Egal, sauber ist es, für 2 Nächte reicht es aus und einen Pool gibt’s auch. Der kann auch wirklich von Nöten sein bei über 40° C in den Sommermonaten. Wir haben Glück und es hat „nur“ um die 30° Grad. Im Ort bzw. an der Durchfahrtsstraße gibt’s Fastfood-Lokale, Motels, Tankstellen und Supermärkte. Erstaunlich gut erschlossen – hier zu leben, muss man aber mögen. Unweit von hier ist eine riesen Militärbasis, das Marine Corps Air Ground Combat Center.

 

Mittlerweile (17 Uhr) beschließen wir noch heute in den Park zu fahren, um den Sonnenuntergang dort zu erleben. Aufgeregt geht’s los – der Park ist so schon faszinierend genug und als U2-Fan gleich noch mehr. Ziert doch die hiesige, typische Yucca-Palme im Booklet des meiner Meinung nach besten Albums der Band: „The Joshua Tree“ (von 1987). :-)

 

Mehr zum grandiosen Nationalpark im folgenden Blogartikel.

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